Konflikte in der Projektarbeit

Wie gehe ich mit Projektkonflikten um? Weshalb sollte ich Konfliktvermeidung vermeiden und wie werde ich konfliktfreudig?

Diese Frage habe wir bei unserem #livestream aus der “Unplugged-Reihe” an unsere Expert:innen und Agile Coaches weitergegeben.

🙏 Dankeschön an alle, die mit dabei waren. Wir fassen hier die wichtigsten Takeaways kurz und knapp zusammen. Die vollständige Video-Aufzeichnung dieser Folge können Sie hier abspielen.

Video-Aufzeichnung:


Takeaways:

“Wer konfliktfähig ist, muss auch nicht gleich konfliktfreudig sein!”

Diese Aussage eines Kollegen im Rahmen seines Konflikt-Seminars zeigt ein oft zu beobachtendes Verhalten auf. Dabei macht das Ergebnis unserer LinkedIn-Umfrage zu diesem #livestream deutlich, dass Projekte stark unter Konflikten leiden und es deswegen häufig zu Verzögerungen kommt.

Was sagen unsere Expert:innen und Agile Coaches dazu?

Wer Projektkonflikte meidet, ist Teil des Problems.

Die Erfahrungen unserer Expert:innen gehen alle in die selbe Richtung: Konflikte zu vermeiden ist nur so etwas wie eine Leidensverlängerung. Lasse ich sie “ungenutzt” liegen, mache ich mir die weitere Projektarbeit unnötig schwer.

Viele unserer heutigen Projekte finden nicht unter optimalen Rahmenbedingungen statt. Viele Projekte haben auch die Veränderung von Bestehendem zum Ziel. Damit sind Reibungen vorprogrammiert und Teil der Projekt-Managementaufgabe.

Und ja, dazu gehören auch einen Portion Mut, ein paar gute Tipps und manchmal auch eine externe Begleitung, um diese Konflikte in Projekten gut und sicher bearbeiten zu können.

Welche Tipps haben unsere Agile Coaches für diesen #livestream mitgebracht?
Wie machen sie diesen “Bug zum Feature”:

  • Oft ist ein schon ein Perspektivenwechsel ausreichend um festzustellen, dass die Konfliktparteien das selbe Ziel verfolgen, aber eben nur unterschiedliche Herangehensweisen verwenden. In Projekten kommen Kolleg:innen aus verschiedensten Disziplinen wie Marketing, Technik und Verwaltung zusammen. Sie haben auf ihre ganz eigene Art und Weise gelernt, an Lösungen heranzugehen. Als Projektleiter:in können Sie helfen zwischen diesen unterschiedlichen Perspektiven und Weltbildern zu “übersetzen”, und so für einen reibungsloseren Austausch zu sorgen.

  • Sind Projektteilnehmer:innen aus unterschiedlichen Hierarchien, dann müssen sie durchaus schon ein Stück weiter gehen. Arbeiten sie gezielt die Motive hinter den einzelnen Vorschlägen oder Konflikten heraus. Mit Fragen nach der jeweiligen Absicht des Vorgehens oder Verhaltens können Sie verdeckte Konfliktpotentiale aufdecken und aktiv bearbeiten.

  • Oft ist es aber auch hilfreich, den Hintergrund für provokante Aussagen oder Abwertungen im Projekt ganz woanders zu suchen. Wenn beispielsweise bestehende Konflikte aus der Organisation in das Projekt hineingetragen werden, oder aktuelle Entwicklungen im Unternehmen das Arbeiten schwer machen, wird dies nicht immer gleich transparent. Für Projektleiter:innen eignet sich daher, folgende Frage zu stellen: “Wie kommst Du zu dieser oder jener Aussage?” Liegt das Problem einmal am Tisch, kann es besprochen und für das Projekt in einen geeigneten Kontext gesetzt werden.

  • Eine ganz wesentliche Projektdisziplin ist auch die umfassende Beschäftigung mit den Projektteilnehmer:innen. Einzel-Vorgespräche helfen der Projektleitung dabei, unterschiedliche Interessen und potenzielle Konfliktherde zwischen den handelnden Personen schon im Voraus zu identifizieren. Nicht um sie dann zu umschiffen, sondern um sie gezielt behandeln zu können. Indem sie beispielsweise gleich zu Projektbeginn hilfreiche Projektregeln im Team definieren, um mit solchen Konflikten gut umgehen zu können. Oder provokante Hypothesen aufzustellen, und damit ein Gespräch über diese Konfliktherde in Gang - und so zu einer passenden Lösung - zu bringen.

  • Ist ein Konflikt während der Projektarbeit dennoch nicht aufzulösen, ist die Projektleitung gut beraten, ein Coaching-Gespräch zwischen den Konfliktparteien herbeizuführen. Lässt sich das Thema auch in solch einem Setting nicht ausreichend lösen, bleibt nur noch die Projekt-Eskalation.

  • In diesen Situationen muss dann - zurück an den Start - nochmals an den Projekt-Rahmenbedingungen oder Zielen gedreht werden, um das Projekt erfolgreich fortführen zu können. Werden unauflösbare Konflikte von der Projektleitung ignoriert um sich nicht den Projekt-Sponsoren oder dem Steering-Committee zu stellen, haben sie das gesamte Projekt lang damit zu kämpfen. Die oft zu beobachtende “alle-Ampeln-sind-auf-grün” Projektkultur hat am Ende noch niemanden wirklich geholfen.

Erfahren sie mehr in unserer #livestream Aufzeichnung! Diese Ausgabe war umfangreicher als sonst. Aber jede Minute ist hörenswert. Nehmen Sie sich diese 40 Minuten Zeit für Ihren persönlichen Upgrade in Sachen Konfliktmanagement in Projekten.

 

Auf die Plätze, fertig, LERNEN!

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